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Abschied von Mozart

Mozart hat über 12 Jahre auf dem Camelidenhof verbracht. Er kam mit 1 Jahr und war der Wächter der Herde, d.h. er hat Alarm gegeben, wenn eine Gefahr drohte. Und wenn der kleine Mozart etwas ansagte, standen alle ausnahmslos hinter ihm- auch die großen Lamas. Er war der Schlichter, sobald es Auseinandersetzungen in der Herde z.B. zwischen Lama- und Alpakawallachen gab, stellte er sich dazwischen. Ein wahrer Chef mit einer großen Seele. Dass er der Kleinste der Herde war nicht von Belang.

Irgendwann vor ein paar Monaten schäumte er beim Widerkäuen und es begann eine längere Zeit der Diagnose in Absprache mit der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Der Verdacht fiel auf Zahnentzündung und ich brachte ihn dann in die Klinik für kleine Klauentiere, weil die Medikamente nicht anschlugen und er abnahm. Außerdem trank und pinkelte er auffällig viel. Letztendlich wurde ein Diabetes festgestellt. Die Tierärztliche Hochschule hat alles versucht, ihn auf Insulin einzustellen, doch die Zellen nahmen es nicht an. Er verbrachte noch ein paar Wochen in seiner Herde und dort haben wir ihn dann auch sehr friedlich verabschiedet, bevor er leiden musste. Schön war, dass Curacao abends immer auf ihn gewartet hat, weil er es oft nicht mehr mitbekam, wenn die Herde in den Stall ging und er so mit Fressen beschäftigt war.  Nach seinem Tod, hat sein Bruder Darjeeling noch lange abends auf der Weide gestanden und auf ihn gewartet. Er hat nun Mozarts Führungsrolle der Alpakas übernommen und war die ersten Wochen ziemlich durcheinander und hat dies mit Aggression gezeigt. Nun ist wieder Frieden eingekehrt.

Hier am Stall ist seitdem ein sehr zahmes Rotkehlchen und ich glaube, dass er noch immer bei uns ist. Im Herzen immer.